serbske nałogi

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Sorbische Bräuche in Schleife

Vogelhochzeit im Januar

Betrachtet man die sorbischen Bräuche im Jahreslauf, so buk man zu Jahresbeginn "Neujährchen", um damit die Tiere zu füttern. Die Vogelhochzeit am 25. Januar ist ein in unserer Region noch sehr lebendiger und bei Kindern beliebter Brauch. Dabei bedanken sich die Vögel für die Fütterung während der Wintermonate bei den Kindern mit kleinen Naschereien, zu denen auch aus Brötchenteig geformte Vögel oder Vogelnester gehören.

Zampern im Februar

Im Februar folgt das Zampern. Traditionelle Figuren des Zamperzuges sind der Bär und die Strohpuppe. Symbolisch für den Winter der Schornsteinfeger, der den Winter hinwegfegt. Der Storch und das Pferd für den Frühling. Die Eierfrau für die Entgegennahme der Gaben und ein unentschlossenes Zweigesicht. Dieser bunte Zug zampert von Haus zu Haus und erhält für ein kleines Ständchen die Zampergaben: Eier und Speck und klingende Münzen. Beim anschließenden Zampertanz wird in fröhlicher Runde gefeiert.

Ostereierverzieren zu Ostern

Nun folgt die Osterzeit. Hier finden Sie im Schleifer Kirchspiel zahlreiche Beispiele lebendiger Brauchtumspflege, wobei das Verzieren der Ostereier mit sorbischem Motivgut sicherlich der bekannteste und beliebteste Brauch ist. Dabei entstehen am Karfreitag im Kreise vieler Familien mit Wachs, Farben und Federkiel mit erstaunlichem Ideenreichtum und bewundernswerter Sorgfalt wunderschöne kleine Kunstwerke. Jedes Patenkind erhält in seinem Patengeschenk, zu dem auch die geflochtene Ostersemmel, Pfefferkuchen und ein Obolus für die Sparbüchse gehören, drei dieser reich verzierten Ostereier mit den Wünschen für Gesundheit, Glück und Wohlergehen bis zum nächsten Osterfest. Die Ostereier sind gekocht und werden selbstverständlich von den Kindern verzehrt. Inzwischen erfreuen sich diese kleinen Kunstwerke auch bei Touristen und Sammlern einer recht großen Beliebtheit und somit ist ein traditioneller sorbischer Ostereiermarkt ein Anziehungspunkt für Besucher aus nah und fern.

Osterbräuche zur Osterzeit

In der Nacht zum Ostersonntag gehen Frauen und Mädchen singend von Haus zu Haus. Dieser Brauch des Ostersingens war einige Jahre in unserer Region nicht mehr zu beobachten und wurde wieder neu von den Schleifer Kantorki zum Leben erweckt. Ein Brauch, der sich weit weniger Begeisterung rühmen darf, ist der Schabernack in der Osternacht. Sein Ursprung liegt darin, dass junge Burschen bei unverheirateten Mädchen Aufmerksamkeit erreichen wollten, indem sie auf den Gehöften den Standort einiger Einrichtungsgegenstände verändern. Zum Ostermorgen gingen früher die jungen Mädchen zur Quelle, um Osterwasser zu holen und sich damit zu reinigen. Außerdem soll das Osterwasser der Wirkung eines Gesichtspeelings in keinster Weise nachstehen. Üblich um die Osterzeit waren auch das Baiern in der Osternacht (junge Männer kletterten auf den Kirchturm und läuteten die Glocken) und das Osterschießen.

Weihnachtsbräuche

Auch in der Adventszeit gibt es im Schleifer Kirchspiel eine Besonderheit: das Christkind. Zu früherer Zeit wurde es in der Spinnstube angekleidet und dabei reich mit Bändern und Schleifen geschmückt. Gesicht und Hände sind ebenfalls verhüllt, denn die Person des Christkindes ist ein Geheimnis. Es ist überliefert, dass das Mädchen, welches als Christkind geht, diejenige ist, die im nächsten Jahr als erste heiratet. Andernortes wurde das jüngste oder das fleißigste Mädchen der Spinnstube dazu auserwählt. Die Sage erzählt, daß das Christkind die Grenzen des Dorfes nicht überschreiten darf. Wer vom Christkind gestreichelt wurde, dem sind für das kommende Jahr Gesundheit und Glück beschieden. So wie Sie jetzt das Brauchtum im Jahresverlauf verfolgten, so zieht sich ein Brauchtumsfaden durch die Lebenszeit.

Dorftraditionen

Hexenbrennen
Am Abend des 30. April jeden Jahres findet in vielen Dörfern das Hexenbrennen statt. In volksfestähnlicher Atmosphäre wird ein großes Reisigfeuer entzündet und symbolisch eine Hexe verbrannt. Dieser Brauch hat einen praktischen Nutzen: so ist der Obstbaumschnitt aus den Bauerngärten gleich mit entsorgt.
Maibaumwerfen
Am Morgen des 1. Mai stellen die kräftigsten Männer des Dorfes, meist sind sie auch Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, auf dem Dorfplatz den traditionellen Maibaum auf. Dieser muss auch nachts gut bewacht werden, denn wenn Burschen aus dem Nachbarort den Maibaum heimtückisch absägen, darf sieben Jahre lang kein Maibaum mehr aufgestellt werden.
Kirmes
Nachdem sich die Menschen im Frühjahr und Sommer um die Feldarbeit gemüht haben, werden im Herbst das Erntefest und die Kirmes gefeiert. Stolz präsentieren die Bauern und Bäuerinnen ihre Ernte- und Zuchterfolge des Jahres. Zum Festabend finden meist auch Konzerte und Tanzabende statt.
Textquelle aller Beiträge dieser Seite "Sorbisches Brauchtum": www.schleife-slepo.de  Rubrik "Bräuche und Traditionen"

Sorbisches Kulturzentrum in Schleife

Für mehr Einblicke in das Sorbische Brauchtum in der Region Schleife besuchen Sie bitte auch das Sorbische Kulturzentrum in Schleife.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.sorbisches-kulturzentrum.de

Sorbischer Kulturtourismus

Willkommen bei den Sorben in der Lausitz

Erfahren Sie hier mehr über die Geschichte der sorbischen Bevölkerung, ihre Bräuche und die Dialekte der sorbischen Sprache in der Lausitz. Etwa 60.000 sorbisch/wendische Bewohner*innen, die zu den vier nationalen Minderheiten in Deutschland zählen, 
leben in der Lausitz zwischen dem Spreewald und dem Lausitzer Bergland.
Bei der Erkundung unserer Region werden Sie attraktive touristische Angebote  mit interessanten Einblicken in die sorbische Kultur entdecken können.
Wir laden Sie herzlich ein, die Gastfreundschaft unserer sorbischen Gastgeber 
persönlich hier in der Lausitz zu erleben.

Einmalig! Urlaubsregion Oberlausitz

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